Der dreißigste Hochzeitstag hat den Beinamen „Perlenhochzeit“. Für jedes Ehejahr steht eine Perle. Zu diesem Anlass wünschte sich eine Bekannte von mir ein Armband, dass den langen gemeinsamen Weg widerspiegelt. Für die Mehrheit der Perlen haben wir Barockperlen gewählt. Ihre Form ist unregelmäßig, aber eben auch sehr lebendig. Bestimmte Ereignisse oder Zeiten wurden mit anderen Perlen dargestellt.
Von einer bedeutenden Reise brachte meine Bekannte z.B. vor einigen Jahren eine Brosche mit. Drei kleine Elefanten, aus Bein geschnitzt, reihten sich aneinander. Auch dies ist ein Erinnerungsstück, dass wichtig ist. Einen der Elefanten habe ich von den anderen getrennt und zur Hälfte durchgesägt, um eine flachere Form zu erhalten. Damit Rüssel und Schwanz bei täglichen Tragen nicht beschädigt werden, habe ich einen Rahmen mit Verbödung aus Silber gebaut. In diesem Rahmen liegt der Elefant geschützt in klarem lichthärtenden Kunststsoff eingebettet.
Ach, ich liebe diese Stücke, die für Außenstehende einfach nur schmückend erscheinen mögen, für die Trägerin aber eine ganz besondere Bedeutung haben, welche sich nur demjenigen erschließt, der eingeweiht wird.
Der Ehering passt leider nicht mehr; die Finger sind im Laufe der Jahre größer geworden. Seit geraumer Zeit fristete er sein Dasein in einer dunklen Schublade. Nun ist er Teil des Verschlusses geworden und wird wieder getragen, als Symbol der Verbundenheit.


An dieser Stelle dachten wir fertig zu sein. Und dann kam doch noch eine Idee für die letzte Perle. Diese dreißig Jahre sind abgeschlossen, aber da kommt ja noch mehr. Also habe ich eine „Perle“, bestehend aus zwei Textplättchen, die durch ein Röhrchen verbunden sind angefertigt. Auf der einen Seite steht „TO BE CONTINUED“ auf der anderen „FORTSETZUNG FOLGT“. Damit geht es nun in die nächsten dreißig Jahre. Das wird dann eine neue Geschichte.


Wegen der Länge wird das Armband zweimal um das Handgelenk geschlungen. Dabei begegnen sich die unterschiedlichen Perlen.



